
SchwarzRund kam als Schwarze Deutsche Dominikaner*in mit drei Jahren nach Bremen, lebt seit über einem Jahrzehnt in Berlin. Seit 2013 publiziert sie Prosa, Poesie und Essays auf ihrem Blog schwarzrund.de. In ihren Performances, Vorträgen und Workshops verhandelt sie zudem Behinderung, Dicksein, Queerness und Widerständigkeit. Sie hat einen Bachelor-Abschluss in Kulturwissenschaften und Gender Studies, in den Letzteren schreibt sie derzeit ihre Masterarbeit zu Schwarzen Identitätskonzeptionen in der afro-karibischen Diaspora. 2016 erschien ihr afroqueerer Roman BISKAYA, in diversen Anthologien sind ihre Kurzgeschichten, Interviews und Essays veröffentlicht.

Die queere Dominikanerin Wendolyn arbeitet in einer Werkstatt und versucht wie alle in Berlin, nebenbei Projekte zum Laufen zu bringen. Ihre Schwester Sarah landet in Spanien, bereit im Land ihrer Unterdrücker ihren Facharzt zu machen. Ihr Cousin Sebastian gibt in Santo Domingo alles, um mit antirassistischen Videos berühmt zu werden. Doch als die Dominikanische Republik ihnen und Tausenden anderen die Staatsbürgerschaft aberkennt, sehen die drei ungleichen Verwandten sich dazu gezwungen, ihre Unterschiede zu überwinden und sich der Gefahr der Staatenlosigkeit zu stellen. Diese afro-queere Novelle bringt Nahe, wie Migration die Frage nach Heimat verändert, Familiengefüge sich über Kontinente verbinden können und wie die unterschiedlichen Schicksalsschläge und Sprachbarrieren das Leben der drei Protagonist*innen beeinflussen. Und sie verwehrt sich dabei einer Moral, Lehre oder Antwort.
Soy dominicana, soy familia, soy quasi.